Der digitale Euro kommt

Bezahlen-im-Metaverse

Wir begleiten die Evolution einer digitalen Währung für Europa – Der digitale Euro

In den nächsten Jahren wird der digitale Euro in Europa eingeführt. Der Zahlungsverkehr steht damit vor einem großen Umbruch. Wir verfolgen die Realisierung des digitalen Euros mit dem klaren Ziel, frühzeitig vielversprechende Business-Cases für Banken, Handel, Industrie und Endkunden auszumachen.

Wir erwarten Innovationen im Zahlungsverkehr

Der digitale Euro ist das wohl größte wirtschafts- und finanzpolitische Zukunftsprojekt der EU. Auf der politischen Ebene dient die digitale Währung vor allem der Sicherung der geldpolitischen Souveränität – hier vor allem der Unabhängigkeit von US-amerikanischen Akteuren wie Visa, Mastercard oder Paypal. Auch der Wettbewerbsdruck aus China ist ein wesentlicher Treiber. Dort zirkuliert der E-Yuan bereits seit 2022 in der Pilotphase und ist für Millionen Bürger nutzbar.

Mit dem digitalen Euro sind weitere europäische Eigeninteressen verbunden: Etwa Innovationen im Zahlungsverkehr, die erst durch eine grenzüberschreitende digitale Zentralbankwährung möglich werden. Und nicht zuletzt gestaltet sich der gesamte Zahlungsverkehr durch digitales Bargeld wesentlich effizienter. Dies betrifft nicht nur Zahlungen im Bereich Consumer-to-business oder Person-to-person – sondern auch Zahlungen an den oder vom Staat.

Digitalwährungen sind weltweit in Planung

Diese zahlreichen Vorzüge einer eigenen digitalen Zentralbankwährung kann kaum ein Staat ignorieren. Und so verwundert es nicht, dass laut eines aktuellen PWC-Berichts („The race to digital money is on“) inzwischen 80 Prozent aller Zentralbanken weltweit darüber nachdenken, eine eigene Digitalwährung einzuführen oder bereits damit begonnen haben.

Innerhalb Europas gehen die Schweden mit der E-krona bereits einen weit fortgeschrittenen Weg. So hat die schwedische Regierung bereits 2022 die zweite Testphase der digitalen Zentralbankwährung erfolgreich abgeschlossen. Die schwedische Riksbank hält die E-krona für technisch ausreichend ausgereift, um ins Bankennetzwerk eingespeist zu werden.

Der digitale Euro entwickelt sich nach Plan

In Europa ist die EZB die treibende Kraft für die konkrete Ausgestaltung einer eigenen digitalen Währung. Die Zentralbank wird den digitalen Euro herausgeben und regulieren – den Banken und anderen Payment Service Providern kommt dabei die Rolle der Distributoren zu. Die Konzipierung ist inzwischen weit vorangeschritten, sodass mit einer ersten Ausgabe des digitalen Euros für das Jahr 2026 gerechnet wird.

Inzwischen liegt auch ein konkreter Gesetzentwurf der EU-Kommission vor, der die Etablierung der neuen Digitalwährung voranbringen soll – und zwar sowohl als Zahlungsmittel für Online- als auch für Offline-Transaktionen. So ist im Gesetzentwurf festgelegt worden, dass eine Zahlung mit dem digitalen Euro vom Zahlungsempfänger nicht abgelehnt werden darf. Ausgenommen hiervon sind Kleinstunternehmen, die auch keine Debit-Karte akzeptieren. Es ist außerdem untersagt, mit Zuschlägen die Verwendung des digitalen Euro zu verhindern.

Auch für die Wallets sind nun konkrete Nutzungsbedingungen definiert: So dürfen Privatpersonen eine Offline-Wallet und mehrere Online-Wallets besitzen. Jede dieser Wallets benötigt ein Referenzkonto und die Höhe des Guthabens aller Wallets zusammengenommen ist auf einen Höchstbetrag begrenzt. Für Gebühren rund um den digitalen Euro gilt: Zahlungsdienstleister dürfen selbige für grundlegende Leistungen nicht verlangen und Händler dürfen nur verhältnismäßige Gebühren festlegen. Sie müssen sich dabei an vergleichbaren digitalen Zahlungsmitteln orientieren.

Zeitplan

Europa auf dem Weg zum digitalen Euro

2023
18. Oktober
Nächste Phase

Nach Abschluss der Untersuchungsphase hat die Euro-Gruppe einen bedeutenden Meilenstein erreicht, wie aus einer offiziellen Erklärung hervorgeht. Dies markiert den Übergang zur nächsten Phase des Projekts zum digitalen Euro. Mit der Genehmigung des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) kann das Eurosystem nun tiefergehende Untersuchungen und Tests bezüglich der Konzeption und der Funktionen des digitalen Euros durchführen.

Es ist jedoch anzumerken, dass der Beginn dieser Vorbereitungsphase nicht automatisch die zukünftige Einführung eines digitalen Euros garantiert. Ein solcher Schritt könnte erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen und wäre zudem stark von rechtlichen Entwicklungen innerhalb der Europäischen Union beeinflusst.

13. Juli
Natürliche Entwicklung

Die Euro-Gruppe setzte ihre Diskussionen über den digitalen Euro im Anschluss an das Gesetzespaket zur einheitlichen Währung der Europäischen Kommission fort. Die Kommission hat am 28. Juni 2023 ihre Vorschläge zum Rechtsrahmen für die mögliche Einführung eines digitalen Euro und zum Status von Euro-Banknoten und -Münzen als gesetzliches Zahlungsmittel veröffentlicht.

Die Vorschläge werden Gegenstand weiterer eingehender politischer Diskussionen sowohl im Europäischen Parlament als auch im Rat sein.

15. Juni
Fortschritte zum digitalen Euro

Die Euro-Gruppe erörtert die Fortschritte beim Projekt zum digitalen Euro. Dabei stützt sie sich auf aktuelle Informationen der Europäischen Kommission im Vorfeld der Veröffentlichung ihres Legislativvorschlags sowie eine Präsentation der Europäischen Zentralbank (EZB) zur ausführlichen Produktbeschreibung des digitalen Euro – einschließlich Aspekten im Zusammenhang mit dem Entschädigungsmodell.

15. Mai
Erörterung der digitale Zentralbankwährung

Die Euro-Gruppe führt im inklusiven Format einen Gedankenaustausch über die internationalen Aspekte digitaler Zentralbankwährungen (CBDC) und über die Fortschritte des Projekts zum digitalen Euro. Dabei stützt sie sich auf einen Vermerk, auf Präsentationen der Institutionen sowie auf aktuelle Informationen der schwedischen Finanzministerin Elisabeth Svantesson über den Stand des Projekts e-krona.

16. Januar
Bilanz der Fortschritte

Die Euro-Gruppe zieht eine Bilanz der Fortschritte des Projekts zum digitalen Euro und erörtert das weitere Vorgehen.

Die Ministerinnen und Minister verabschieden eine Erklärung der Euro-Gruppe, in der die Ansichten zu den bislang erörterten politischen Themen zusammengefasst werden und die weitere Arbeit der Euro-Gruppe an diesem Projekt skizziert wird.

2022
25. Februar
Prüfung

Die Euro-Gruppe erörtert die politischen Ziele und die Anwendungen des digitalen Euro vor dem Hintergrund des raschen Tempos der Digitalisierung in der Weltwirtschaft und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Euro-Währungsgebiet und die gemeinsame Währung und verschafft sich einen Überblick über die diesbezüglichen Initiativen und Entwicklungen auf internationaler Ebene.

2021
8. November
Politische Ziele
Die Euro-Gruppe erörtert die politischen Ziele und die Anwendungen des digitalen Euro vor dem Hintergrund des raschen Tempos der Digitalisierung in der Weltwirtschaft und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Euro-Währungsgebiet und die gemeinsame Währung und verschafft sich einen Überblick über die diesbezüglichen Initiativen und Entwicklungen auf internationaler Ebene.
16. April
Status der Euro-Digitalbilanz

Die Euro-Gruppe hat eine Bilanz der laufenden Arbeiten zum Euro als digitale Währung gezogen. Die Beratungen stützten sich auf einen Bericht der EZB, in dem die Ergebnisse der am 12. Oktober 2020 eingeleiteten Konsultation zu einem digitalen Euro dargelegt werden.

2020
3. November
Strategische Euro-Diskussion

Die Euro-Gruppe führt eine strategische Aussprache über die Chancen und Herausforderungen der etwaigen künftigen Einführung eines digitalen Euro. Dies ist eine der Prioritäten im Arbeitsprogramm der Euro-Gruppe für die Zeit bis Juni 2021.

Als Grundlage für die Aussprache dient ein Bericht der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Oktober 2020.

FAQ

Häufig gestellte Fragen

Ist der digitale Euro eine Kryptowährung?
Nein, denn es gibt entscheidende Unterschiede: Der digitale Euro wird von der Zentralbank herausgegeben und von ihr auch abgesichert. Das Ziel der EZB: Die Kaufkraft des digitalen Bargeldes zu erhalten.
Wird der digitale Euro das Bargeld ersetzen?
Der digitale Euro ist gewissermaßen digitales Bargeld, das parallel zu Münzen und Scheinen genutzt werden kann. Die Einführung einer Digitalwährung wird aber wahrscheinlich dazu führen, dass die Bargeldmenge zurückgehen wird.
Kann man in den digitalen Euro investieren?
Der digitale Euro ist in erster Linie ein Zahlungsmittel (digitales Bargeld) und wird nicht als Geldanlage verwendet. Hierauf werden auch die von der EZB lizensierten und überwachten Intermediäre achten.
Sind EU-Bürger verpflichtet, den digitalen Euro zu nutzen?
Selbstverständlich wird die Nutzung des digitalen Euros freiwillig sein. Kein Bürger wird verpflichtet, sich eine digitale Wallet anzulegen. Die EU-Staaten sollen jedoch dazu verpflichtet werden, ihren Bürgern kostenlose Wallets zur Verfügung zu stellen.
Von wem muss der digitale Euro akzeptiert werden?
Vermutlich wird in Zukunft jeder, der grundsätzlich elektronische Zahlungen akzeptiert, auch den digitalen Euro als gesetzliches Zahlungsmittel annehmen müssen.

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