Die Europäische Zentralbank testet, inwieweit Zentralbankgeld zur Verrechnung in ausgesuchten DLT-Anwendungen eingesetzt werden kann.
Die Europäische Zentralbank (EZB) vermeldet in einer Pressemitteilung, dass für die Abwicklung von Finanztransaktionen mit digitalem Zentralbankgeld DLT-Plattformen erprobt werden. Die Distributed Ledger Technologie kam bisher prominent beim Bitcoin zum Einsatz.
Vielversprechende Erfahrungen mit DLT-Plattformen
Über Smart Contracts lassen sich Bedingungen für bestimmte Transaktionen festlegen, die dann automatisiert überprüft werden und somit auch hohen Sicherheitsstandards gerecht werden.
Die Vorteile der Blockchain-Technologie auf einen Blick
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Sicherheit
Einmal verifizierte Datensätze sind nicht manipulierbar. Jedes Endgerät eines Blockchain Netzwerks erhält eine vollständige Kopie des Datensatzes. -
Transparenz
Abläufe und Erweiterungen der Blockchain sind von allen Teilnehmern jederzeit einsehbar. -
Zeiteinsparung
Durch den hohen Grad der Automatisierung reduziert ein DLT-System den zeitlichen Aufwand für Transaktionen.
Perspektive: Die Blockchain hat das Potenzial für einen Innovationsschub
Was ist die Blockchain Technologie?
Mit Blockchain Technologien könnten „Geld“ (Zentralbankgeld, Kryptowährungen, Stablecoins, E-Geld), Wertpapiere oder andere digitale Vermögenswerte in einem gemeinsamen Netzwerk in Form von Token gespeichert werden.
Alle diese Werte können
- in einem einzigen DLT-Netzwerk integriert werden,
- es könnte aber auch mehrere Netze (also Trennung von Geld und anderen Werten) interoperabel gemacht werden.
Die EZB prüft für den digitalen Wholesale Euro zunächst die zweite Alternative.
Der digitale Wholesale Euro
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Kontenart
Ist ein Guthaben auf T2-Konten. -
Verfügbarkeit
Soll indirekt über Brückenlösungen in zugelassenen Blockchain-Anwendungen verfügbar sein. -
Erprobung
Soll im Jahre 2024 durch Experimente und Trials erprobt werden. -
Einführung
Kann in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Erprobungsphase in 2025 eingeführt werden.
In der Erprobungsphase werden die Ansätze der folgenden Zentralbanken untersucht:
- Trigger Solution der Deutschen Bundesbank
- TIPS Hash-Link Solution der Banca d’Italia
- Full-DLT Interoperability Solution der Banque de France
Die Erprobungsphase wird im November 2023 ausgeschrieben
An der Erprobungsphase können teilnehmen:
- T2-Teilnehmer (market participants)
- zugelassene DLT-Betreiber (eligible market DLT operators).